Hot Wash

Projektverbesserung mit der Hot Wash“-Methode

Die Hot Wash“-Methode bietet eine einfache und wirkungsvolle Möglichkeit, nach Abschluss von Projekten, Prozessen oder Veranstaltungen systematisch Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Ziel ist es, aus konkreten Erfahrungen zügig zu lernen, ohne bürokratischen Aufwand, und die Qualität zukünftiger Abläufe spürbar zu steigern.

  • Effizient: In 30–60 Minuten lassen sich relevante Erkenntnisse erfassen.
  • Effektiv: Durch wiederholte Anwendung steigt die Leistungsfähigkeit von Projekten und Teams kontinuierlich.
  • Niedrigschwellig: Keine vorbereiteten Berichte oder Präsentationen erforderlich.
  • Motivierend: Beteiligung aller stärkt das Engagement und die Verantwortlichkeit im Team.

Umsetzungsschritte

Die Methode besteht aus vier aufeinanderfolgenden Phasen:

Ankündigung (Say It)

Zu Beginn eines Projekts wird kommuniziert, dass am Ende eine Reflexionssitzung stattfinden wird. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit der Beteiligten während des Ablaufs zu schärfen. Jeder soll nicht nur an der Durchführung beteiligt sein, sondern auch auf Arbeitsweise, Abläufe und Reibungspunkte achten.

Beobachtung (See It)

Während der Durchführung des Projekts beobachten alle Beteiligten gezielt, was gut funktioniert und wo Verbesserungsbedarf besteht. Die Führungskraft agiert selbst als aktiver Beobachter und sammelt ebenfalls Eindrücke.

Rückblickssitzung (Share It)

Unmittelbar nach Projektende findet ein strukturiertes, moderiertes Rückblick-Meeting statt. In ca. 30 bis 60 Minuten wird visuell sichtbar gemacht:

  • Was lief gut? („What Went Well“)
  • Was sollte überprüft werden? („Take a Look At“)

Merkmale der Sitzung:

  • Alle Punkte werden sichtbar auf eine große Fläche geschrieben.
  • Beiträge erfolgen spontan, schnell und ohne Bewertung.
  • Brainstorming-Regeln gelten: Kein Widerspruch, keine Diskussion.
  • Peanut-Butter-Grundsatz: Alles wird notiert, um Vertrauen und Beteiligung zu fördern.

Entscheidung (Decide)

Nach der Sammlung aller Punkte trifft die Führungskraft — außerhalb der Sitzung — eine Entscheidung über konkrete Veränderungen. Die Rohdaten werden dazu in folgende Kategorien überführt:

  • Starten: Neue Maßnahmen, die eingeführt werden sollen.
  • Stoppen: Vorgehensweisen, die beendet werden sollen.
  • Weiterführen: Erfolgreiche Elemente, die beibehalten werden.

Anschließend wird dem Team kommuniziert, welche Änderungen umgesetzt werden und warum. Dabei liegt der Fokus auf wenigen, realistisch durchführbaren Maßnahmen mit hoher Wirkung.

Zusätzliche Tipps

  • Die Rückblickssitzung sollte unmittelbar nach Projektabschluss erfolgen.
  • Ein wiederholter Einsatz dieser Methode schafft eine lernende Organisation und motiviert Teams nachhaltig.
  • Die Methode eignet sich auch für Meetings, Prozesse oder andere wiederkehrende Abläufe — selbst im privaten Umfeld.

Fazit

Die Hot Wash“-Methode bietet ein niedrigschwelliges, aber hochwirksames Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung. Durch Offenheit, Visualisierung und gezielte Entscheidungsfindung lassen sich kleine Schritte mit großer Wirkung erzielen. Die Anwendung erfordert keine zusätzlichen Ressourcen, erzeugt aber nachhaltige Lern- und Entwicklungseffekte — sowohl für Projekte als auch für Teams.



Date
2025-05-31