Entscheidungsvorlage

Ziel einer professionellen Entscheidungsvorlage ist es, Entscheidungsträgern eine fundierte Grundlage zu liefern, um zügig und verantwortungsvoll eine Entscheidung treffen zu können. Der Nutzen liegt in der strukturierten Vorbereitung, der Reduktion von Verzögerungen und einer professionellen Kommunikation, die Klarheit schafft.

Umsetzungsschritte

Das SOCRR-Modell bildet das Grundgerüst für die Erstellung einer Entscheidungsvorlage:

Einleitung (optional: I” für Introduction)

  • Klarer Start: Der Zweck der Präsentation ist es, eine Entscheidung zu erhalten.
  • Frühzeitige Verwendung des Begriffs Entscheidung“, um das Ziel der Präsentation unmissverständlich zu machen.

S — Situation

  • Darstellung der aktuellen Lage und relevanter Fakten — ohne chronologische oder dramatische Erzählweise.
  • Keine Historie, sondern sachliche Gegenwartsbeschreibung.

O — Optionen

  • Aufzählung aller realistischen Handlungsalternativen — inkl. Status quo (z. B. nichts tun“).
  • Noch keine Bewertung oder Detailanalyse.

C — Comparison (Vergleich)

  • Vorstellung der Vergleichskriterien (z. B. Kosten, Risiken, Zeitbedarf) — erst alle Kriterien erläutern, bevor ein Vergleich stattfindet.
  • Vergleich der Optionen anhand dieser Kriterien — möglichst objektiv, mit nachvollziehbaren Maßstäben.
  • Darstellung entweder als Tabelle mit Rankings oder detaillierten Attributen je Option.

R — Recommendation (Empfehlung)

  • Konkrete Empfehlung auf Basis der Analyse.
  • Kurz und präzise, keine Wiederholung der Vergleichsdetails.

R — Request (Entscheidungsaufforderung)

  • Aktive Bitte um eine Entscheidung (Was ist Ihre Entscheidung?“).
  • Verdeutlicht, dass das Ziel der Präsentation erreicht werden soll.

Tipps & Hinweise

  • Status quo als Option: Immer berücksichtigen, um eine echte Vergleichsbasis zu schaffen.
  • Zeit und Risiko: Diese Faktoren müssen in der Analyse berücksichtigt und ggf. als eigene Kriterien benannt werden.
  • Neutralität wahren: Manipulation der Analyse zugunsten einer Wunschoption“ zerstört Glaubwürdigkeit.
  • Pre-Wiring: Vor dem offiziellen Termin sollten zentrale Beteiligte vorab informiert werden (Einzelgespräche, Feedback einholen). Das erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit erheblich.
  • Visualisierung: Vergleichstabellen und klare Strukturen (z. B. PowerPoint) helfen beim Verständnis, sollten aber nicht überladen sein.

Fazit

Ein gut strukturiertes Decision Briefing nach dem SOCRR-Modell ist ein effektives Werkzeug, um fundierte Entscheidungen in Organisationen zu ermöglichen. Es erhöht die Professionalität, beschleunigt Entscheidungsprozesse und signalisiert dem Management Verlässlichkeit und analytisches Denken. Nicht nur für große Projekte — auch bei kleineren Entscheidungen kann dieses Modell wertvolle Dienste leisten. Kontinuität in der Anwendung schafft Übung, Vertrauen und Wirkung.



Date
2025-06-02